Keine Knete für Gebete

Keine Knete für Gebete

staatsleistungen_jacques-tillyKirche muss Katholikentag selbst finanzieren

Stadtrat von Münster lehnt Antrag auf Zuschuss für Katholikentag 2018 ab

Am Mittwochabend, den 25. März 2015 gab es im Stadtrat Münster eine heftige Diskussion. Es ging um den Barzuschuss von 1,2 Mio. EUR an den katholischen Kirchentag, der 2018 in Münster stattfinden soll.

Schließlich wurde mit einer Mehrheit durch Stimmen der Piratenpartei, Linken, FDP, Grünen und SPD gegen die CDU der Antrag auf Subventionierung des katholischen Kirchentages 2018 abgelehnt.

Ursprünglich wollte das Zentralkomitee der Katholiken 1,5 Mio. EUR Zuschuss. Diese Forderung wurde allerdings schon in Vorgesprächen reduziert. Die Stadt Münster erwartet für den Haushalt 2016 ein Minus von 27,2 Mio. EUR und ist derzeit mit rund 750 Mio. EUR verschuldet.

Nun geht es vermutlich in der Ratssitzung am 6. Mai 2015 darum, inwieweit die Stadt Münster, wie von SPD und Grünen vorgeschlagen, mit unentgeltlichen Sachleistungen, die als Ehda-Kosten nicht sichtbar in Erscheinung treten, dem Kirchentag unter die Arme greifen kann.

Darüber, inwieweit die Aktion »11. Gebot« zu diesem Erfolg für die Trennung von Staat und Kirche beigetragen hat, kann nur spekuliert werden. Auf jeden Fall gibt dieses Ergebnis den säkularen, freidenkerischen und konfessionsfreien Menschen in diesem unserem Lande Motivation, für den Weg in eine esoterikarme, vernunftgelenkte Zukunft weiter aktiv zu arbeiten.

Nachtrag vom 7. April 2015


Stimmen der Weinerlichkeit

Stimmen der Zustimmung

Vorberichte


Wort zum Freitag

Die aktuelle Entscheidung in Münster wird von der Kirche des Fliegenden Spaghetti-Monsters (FSM) in einem sehr informativen Wort zum Freitag aufgegriffen und sachlich vertieft:

http://www.pastafari.eu/index.php?artnr=11303650


Und wird der Dom ein Pferdestall,
Was sollen wir dann beginnen
Mit den Heil’gen Drei Kön’gen, die da ruhn
Im Tabernakel da drinnen?«

So höre ich fragen. Doch brauchen wir uns
In unserer Zeit zu genieren?
Die Heil’gen Drei Kön’ge aus Morgenland,
Sie können woanders logieren.

Folgt meinem Rat und steckt sie hinein
In jene drei Körbe von Eisen,
Die hoch zu Münster hängen am Turm,
Der Sankt Lamberti geheißen.

Der Schneiderkönig saß darin
Mit seinen beiden Räten,
Wir aber benutzen die Körbe jetzt
Für andre Majestäten.

aus »Wintermärchen« von Heinrich Heine

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