Kirchliches Sonderarbeitsrecht

Kirchliches Sonderarbeitsrecht

Angesichts sich wandelnder gesellschaftlicher Realitäten, einer sinkenden Akzeptanz in der Bevölkerung und anwachsender Kritik der Medien gibt es immer noch das kirchliche Sonderarbeitsrecht. Über die Möglichkeiten des Sonderarbeitsrechts für Tendenzträger in Tendenzbetrieben hinaus erlauben sich kirchliche Arbeitgeber Gesinnungsschnüffelei bis ins Bett hinein.

Trotz Tarif-, Arbeitsrecht und Antidiskriminierungsgesetz haben ArbeitnehmerInnen in kirchlichen Einrichtungen oder Einrichtungen unter kirchlicher Trägerschaft in Deutschland nicht die gleichen Rechte wie andere.


Literaturtipps & Links

Loyal dienen, diskriminierendes Arbeitsrecht bei Caritas, Diakonie und Co. (Corinna Gekeler; Alibri Verlag, Aschaffenburg; 2013; 22 €)

Sehr gut lesbares Buch mit praxisnahen Informationen für die gewerkschaftliche Arbeit und arbeitsrechtliche Anwendung.

Rezension: http://hpd.de/node/16711 · Die Autorin im Gespräch: http://hpd.de/node/16686 · Buchankündigung: http://hpd.de/node/14326 · 
http://www.alibri-buecher.de/Buecher/Kirchenkritik/Corinna-Gekeler-Loyal-dienen::443.html
http://www.denkladen.de/Kirchen-Religionskritik/Kirchenkritik/Gekeler-Loyal-dienen::2025.html
http://blog.aidshilfe.de/2014/01/05/konfession-vor-qualifikation/
http://www.youtube.com/watch?v=0HmO2X_RQoQ

Gott hat hohe Nebenkosten, wer wirklich für die Kirchen zahlt (Eva Müller; Verlag Kiepenhauer & Witsch, Köln; 2013; 14,99 €)

Unterhaltsame Lektüre für Freunde des soziologischen Horrors.

http://hpd.de/node/14735
http://www.denkladen.de/Kirchen-Religionskritik/Kirchenkritik/Mueller-Gott-hat-hohe-Nebenkosten::1955.html
http://www.youtube.com/watch?v=C7NWHtQXUaI

Streiks in Gottes Häusern, Protest, Bewegung, Alternativen in kirchlichen Betrieben (Frank Bsirske/Ellen Paschke/Berno Schuckart-Witsch; VSA-Verlag, Hamburg; 2013; 14,80 €)

Sammlung von Texten, teil sehr politisch und schwer in der Praxis zu nutzen.

http://www.vsa-verlag.de/nc/detail/artikel/streiks-in-gottes-haeusern/
http://www.denkladen.de/Kirchen-Religionskritik/Kirchenkritik/Bsirske-u-a-Hrsg-Streiks-in-Gottes-Haeusern::2005.html

Das Kirchenhasser-Brevier, Ein verlorener Sohn rechnet ab (Ulli Schauen; Heyne Verlag, München; 2010; 5 €)

Der reißerische Titel entspricht nicht dem journalistisch korrekten Inhalt. Der Rundumschlag in allen Themen in denen sich die Kirchen daneben benehmen. Incl. der braunen Flecken unter den schwarzen Soutanen.

http://www.denkladen.de/Kirchen-Religionskritik/Kirchenkritik/Schauen-Das-Kirchenhasserbrevier::1444.html
http://www.kirchenhasser.de

Schwarzbuch Kirche, Und führe uns nicht in Versuchung (Michael Hebeis; Bastei Lübbe, München; 2010; 9,99 €)

Obwohl von einem Katholiken geschrieben (Michael Hebeis ist Rechtshistoriker und hat zu einem kirchenhistorischen Thema promoviert), nimmt das Schwarzbuch Kirchekein Blatt vor den Mund. Das Thema Arbeitsrecht bleibt allerdings außen vor, das Buch passte nur in eine Reihe nach dem »Kirchenhasser«.

http://hpd.de/node/14046
http://www.denkladen.de/Kirchen-Religionskritik/Kirchenkritik/Hebeis-Schwarzbuch-Kirche-kt::1983.html

GerDiA

Die Kampagne »Gegen religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz« (GerDiA) macht auf die Situation der Beschäftigten in Sozialeinrichtungen in kirchlicher Trägerschaft aufmerksam.

Sozialeinrichtungen sind keine kirchlichen Einrichtungen, das Personal in Krankenhäusern oder Kindertagesstätten muss nach Kriterien ausgewählt werden, die sich aus den Interessen der Patienten bzw. Kinder ergeben, nicht aus den Moralvorstellungen der Kirchen.

In Zeiten, in denen über Fachkräftemangel im Sozialbereich geklagt werde, darf die Religionszugehörigkeit bei der Einstellung eben so wenig eine Rolle spielen wie die Frage, mit wem oder wie oft ein Mensch verheiratet ist. Die Antidiskriminierungsbestimmungen müssen endlich konsequent umgesetzt werden. Ausnahmeregelungen im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz darf es nicht geben.

Derzeit finden Arbeitssuchende in Sozialeinrichtungen in kirchlicher Trägerschaft keine Anstellung, wenn sie keiner christlichen Kirche angehören; in katholisch geführten Betrieben auch dann nicht, wenn sie mit einem gleichgeschlechtlichen Partner zusammenleben, ein „uneheliches“ Kind haben oder nach einer Scheidung eine neue Partnerschaft eingegangen sind.

Sozialeinrichtungen in kirchlicher Trägerschaft werden nicht von den Kirchen, sondern – wie alle anderen Sozialeinrichtungen auch – aus öffentlichen Mitteln, vor allem der Sozialkassen, finanziert. Trotzdem findet in ihnen weder das Betriebsverfassungsgesetz noch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz Anwendung.

Die Aktion im Internet

Kontakt: kampaleitung@gerdia.de

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