Vor einigen Wochen irgendwo im Internet gelesen oder im Radio gehört:
Ein Flugzeug landet mit außerordentlicher Verspätung.
Durchsage des Piloten nach der Landung:
»Sänk iu fo dräwwelling wiss doitschä baan«Und siehe da, heute (19.10.2013) finde ich diesen Artikel: http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/lufthansa-schlechterer-service-als-bei-der-bahn-a-925569.html
Sch(m)erz beiseite. Aus meiner Sicht ist das Problem etwas ganz anderes. Wir sollten uns die Frage stellen inwieweit wesentliche Infrastruktur für Alle privatisierbar sein darf oder eben im klassischen Sinne als »hoheitliche Aufgabe« grundsätzlich staatlich sein muss. Nur durch die großflächige Umlage kann für hochverfügbar benötigte Ressourcen (z.b. Trinkwasser, Straßen, elektrischer Strom, ÖPNV, Post & Telekommunikation) eine erträgliche Ausfallzeit ohne problematische Kosten für den Einzelnutzer geschaffen werden.
Zum Thema »Bahn vs. Auto«:
- Wenn jemand von Mainz nach München mit dem Zug fährt, ist es selbstverständlich einem Besucher anzugeben, das man z.b. um 13:24, Gleis 13a ankommt. Ist dann der Zug verspätet ist das Geschrei groß.
- Der selbe Mensch würde als Selbstfahrer niemals eine präzise Ankunftszeit angeben und sich darauf verlassen, dass er wirklich in der Navi-Zeit von 13:37 ankommt. Jedermensch würde einen Zuschlag für Staus und andere Verkehrsbehinderungen dazugeben. Und evtl. eine frühe Ankunft für mobile Arbeit nutzen. Steht mensch dann wirklich in einem unvorhergesehenen Superstau ist heutzutage der Anruf per Handy um den Termin zu verschieben akzeptiert.
Also ein unfairer Vergleich.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/interviewleenen100.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Alle_reden_vom_Wetter._Wir_nicht.
Mittwoch, 3. Juni 2015. Fahrt nach Stuttgart. Abfahrt 09:56 +25 min pünktlicher Verspätung wie auf der Anzeige. Rückfahrt 20:04 bei 13 min unpünktlicher und 25 min pünktlicher, angezeigter Verspätung, das ergeben im Ganzen 38 min Verspätung, dabei Ankunft mit nur 35 min Verspätung.
Eine kleine Stadt in Indien. Auf dem Bahnsteig ist ein Fahrplan laut dem der tägliche Zug nach 5 Minuten Aufenthalt um 14:37 abfahren soll. Natürlich kommt er nie pünktlich, sondern oft mit Stunden Verspätung.
Eines Tages kommt um 14:32 tatsächlich ein Zug eingefahren. Ein Gast sagt zum aussteigenden Zugschaffner: »Oh, heute sind sie aber mal pünktlich.«
Der Zugschaffner antwortet: »Nein, das ist der Zug von gestern.«
http://zug-der-erinnerung.eu
https://bahngeschichten159588071.wordpress.com/
Die Bahn war am Montag (2020-03-23) auch »nett«. Anzeigetext: »Bitte informieren Sie sich im Internet über geänderte Fahrten. Vermeiden Sie unnötige Reisen.«
Dann fuhr pünktlich eine S-Bahn — durch!
Online keine verständliche Auskunft welche der halbstündlichen Bahnen im reduzierten Takt ausfällt. Dafür der geheimnisvolle grüne Hinweistext in der Reiseauskunft »es liegen weitere Informationen vor«.
Ich kann also nur VERMUTEN, dass die Bahn mit Hinweisen, die unverständlich sind, nicht fährt. Während die Bahn ohne Hinweise, möglicherweise trotzdem nicht hält. Oder so ähnlich.
Eine einfach Anzeige »S6 18:31 fällt aus« hätte mir völlig genügt um auf den anderen Nahverkehr umzusteigen.