Die Blut-Hirn-Schranke ist ein Netzwerk von Zellen, welche das Gehirn vom Rest des Körpers trennen. Damit soll verhindert werden, dass gefährliche Gifte und Chemikalien aus dem Blutstrom in das Hirngewebe gelangen. Dieser Schutzmechanismus erschwert es Medikamente zur Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen und Krebs in das Gehirn zu bringen.
Diese schützende Barriere wurde bereits bei Tieren überwunden, aber bis jetzt noch nicht beim Menschen. Das Start-Up-Pharmaunternehmen CarThera aus Frankreich kann jetzt diese Barriere bei Bedarf öffnen oder wieder schließen. Dazu wird ein Ultraschallimplantat im Gehirn in Verbindung mit der Injektion von Mikrobläschen (Microbubbles) verwendet.
Diese Entdeckung wurde letzte Woche beim »Focused Ultrasound symposium« in den USA von Michael Canney, einem Neurowissenschaftler bei CarThera vorgestellt. Die Studie beinhaltete die Behandlung eines Glioblastoms – die aggressivste Form von Hirnkrebs – bei vier Patienten. Bei Patienten mit einem Glioblastoma wird der Tumor üblicherweise chirurgisch entfernt; danach wird Chemotherapie eingesetzt um verbliebene krebsartige Zellen zu zerstören. Die Blut-Hirn-Schranke wird durchlässig, wenn ein Tumor vorhanden ist, so dass geringe Mengen der Medikamente in das Hirn gelangen können.
»Wenn mehr von den Medikamenten der Chemotherapie durchgehen könnten, hätten sie es leichter ihre krebszerstörende Wirkung zu erreichen,« erklärt es Canney Chris Weller vom »Medical Daily.«
http://www.sciencealert.com.au/news/20142310-26380.html
Dieser Artikel im englischen Original: https://richarddawkins.net/2014/10/scientists-have-opened-the-blood-brain-barrier-for-the-first-time/