Donnerstag, 12. Juni 2014 · 19:00 c.t.
Hörsaal 14 der Neuen Universität Heidelberg
In ihrem Buch »Deutsche und Humor: Geschichte einer Feindschaft« analysieren Hein und Witte die Ernsthaftigkeit von Humor in unserer Gesellschaft und warum Humor in der Kunst diese Ernsthaftigkeit abgesprochen wird.
Jakob Hein war lange Oberarzt an der Charité in Berlin. Mittlerweile hat er sich als Arzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie niedergelassen. Seit 2001 hat er diverse Bücher geschrieben; außerdem ist er seit mehr als zwei Dekaden in einer bekannten Berliner Lesebühne aktiv.
Ebenso lange ist auch Jürgen Witte in einer anderen Lesebühne, »Der Frühschoppen«, ein wirkendes Mitglied. Seines Zeichens Schriftsteller und Journalist ist er auch Herausgeber einer kleinen Literaturzeitschrift.
Veranstalter ist das interdisziplinäre Forum Heidelberg: http://idf-heidelberg.de
Diese Veranstaltung auf Facebook: www.facebook.com/events/651446338279723
»Wenn einer bei uns einen guten Witz macht, dann sitzt halb Deutschland auf dem Sofa und nimmt übel. (…) Wir sollten nicht so kleinlich sein. Wir alle – Volksschullehrer und Kaufleute und Professoren und Redakteure und Musiker und Ärzte und Beamte und Frauen und Volksbeauftragte – wir alle haben Fehler und komische Seiten und kleine und große Schwächen. Und wir müssen nun nicht immer gleich aufbegehren (Schlächtermeister, wahret eure heiligsten Güter!), wenn einer wirklich einmal einen guten Witz über uns reisst. Boshaft kann er sein, aber ehrlich soll er sein. Das ist kein rechter Mann und kein rechter Stand, der nicht einen ordentlichen Puff vertragen kann. Er mag sich mit denselben Mitteln dagegen wehren, er mag widerschlagen – aber er wende nicht verletzt, empört, gekränkt das Haupt. Es wehte bei uns im öffentlichen Leben ein reinerer Wind, wenn nicht alle übel nähmen.« (Kurt Tucholsky)