Erst vor wenigen Jahren sah ich »The Marathon Man« und war fasziniert von dem gemächlichen, wenngleich explosiven dramaturgischen Aufbau. Die langen Zeiten der Ruhe fand ich sehr nützlich um die Handlung im Kopf einsacken zu lassen.
Mit dieser erfreulichen Retro-Erfahrung habe ich die ersten Minuten dieser Dokumentation der BBC verfolgt und befürchtete zunächst, eine mit Bildern überfrachtete, aber faktisch inhaltsarme Darbietung, so wie ich bereits einige Möchtegern-Dokumentationen über Quantenphysik oder String-Hypothesen erleben musste.
Weit gefehlt.
In dem angenehm ruhigen Erzähltempo kommen zu der Wichtigkeit dieser Aufgabenstellung, nämlich das Kilogramm von einer historisch-zufälligen und zunehmend unpräziser werdenden Definition, zu einer auf Naturkonstanten fußenden, langfristig nützlichen Beschreibung neu festzulegen, mehr und mehr historische und naturwissenschaftliche Bezüge ins Blickfeld. So entsteht langsam, aber stetig ein Erzählfluss, der immer mehr neue und wesentliche Informationen hinzufügt.
Die Klimax der Erzählung ist, mit im wesentlichen emotionalen Darstellungen, schließlich die Verabschiedung der neuen Definition des Kilogramm, basierend auf (vermutlich) unveränderlichen Naturkonstanten in der Abstimmung bei einem sehr (!) internationalen Treffen im Jahr 2019.
…
Im Verlaufe dieser Dokumentation wird auch das Wort »Artefakte«, neben vielen anderen Worten begreiflich gemacht.
Links
https://www.bbc.co.uk/programmes/m000znw3
https://docuwiki.net/index.php?title=Measuring_Mass:_The_Last_Artifact
https://de.wikipedia.org/wiki/Kilogramm
https://de.wikipedia.org/wiki/Internationales_B%C3%BCro_f%C3%BCr_Ma%C3%9F_und_Gewicht