Humanisten in Rheinland-Pfalz lehnen SPD-Pläne zur Sonderbehandlung von Muslimen ab
Der Landesverband Rheinland-Pfalz des Humanistischen Verbandes in Deutschland (HVD) hält die Vorschläge des SPD-regierten Kultusministeriums in Mainz für weit reichende Änderungen im Schulalltag zur Berücksichtigung von Sonderwünschen für Kinder muslimischer Eltern für problematisch.
Der Vorschlag des Kultusministeriums ist das Gegenteil von Integration und Inklusion. Auch ist er mit der Struktur und Ausstattung unserer Schulen nicht ohne merklichen Unterrichtsausfall zu leisten. Wenn man diese Rücksichtnahme auf beliebige weltanschauliche Gruppen einführt, so öffnet man Tür und Tor für unüberschaubare und in der Praxis nicht durchführbare Sonderregelungen.
Im besonderen fördert diese Separation in der Schule die Ausbildung von Parallelgesellschaften. Trennen der Schüler in Gruppen verhindert, dass demokratische und humanistische Grundsätze wie gegenseitiges Verständnis, Respekt für die Verschiedenartigkeit des Anderen und Toleranz erlebt werden.
Die Chance gemeinsamer Lernerfahrungen zu machen und in einer pluralistischen Gesellschaft soziale Kompetenz zu lernen wird vertan, wenn Schüler übereinander, statt miteinander reden.
Davon abgesehen verbleibt die derzeit nicht beantwortbaren Frage, welchem Islam man hier denn entgegenkommen möchte.
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»Jedem Figürchen sein Pläsierchen«?
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Die originäre Meldung: http://www.derwesten.de/politik/spd-will-fuer-moslems-unterricht-umgestalten-id4168935.html
Kurztext
Der Vorschlag des Kultusministeriums ist das Gegenteil von Integration und Inklusion. Auch ist er mit Struktur und Ausstattung der Schulen nicht zu leisten.
Solche Rücksichtnahme auf beliebige Gruppen ebnet den Weg für problematische Sonderregelungen. Darüber hinaus werden damit Parallelgesellschaften gefördert.