Samstag, 19. Juli 2014, 18:00 Uhr
DGB-Haus · Kaiserstraße 26 · 55116 Mainz
Podiumsdiskussion
Eine immer religiös-pluraler werdende Gesellschaft wie unsere, stellt das Verhältnis von Staat und Religionsgemeinschaften auf den Prüfstand. Die Privilegierung der beiden christlichen Großkirchen ist mit dem Aufkommen von Religionen, die traditionell nicht in Deutschland beheimatet waren, und der immer größer werdenden Gruppe der Nicht-Religiösen, nicht mehr zeitgemäß und nachvollziehbar. Um ein gerechtes und friedliches Zusammenleben der unterschiedlichsten Religionen und Weltanschauungen zu garantieren, müssen alle gleich behandelt werden.
Mit dem kirchlichen Arbeitsrecht hat der Staat den Kirchen als Arbeitgeberinnen bereits erhebliche Sonderrechte eingeräumt. Davon sind 1,3 Millionen ArbeitnehmerInnen in Deutschland betroffen. Aufgrund der finanziellen Schwäche der Kommunen werden viele staatliche Aufgaben im Sozial- und Bildungsbereich u.a. an kirchliche Träger ausgelagert. In manchen ländlichen Regionen (auch in Rheinland-Pfalz) sind beispielsweise kaum mehr Krankenhäuser und Kindergärten in nicht-kirchlicher Hand. Diesem schleichenden Rückzug des Staates von sozialen Aufgaben, muss politisch begegnet werden.
Dieses Thema wird aktuell vermehrt im öffentlichen Raum diskutiert und auch die Säkularen Grünen Rheinland-Pfalz greifen dieses Thema auf und möchten darüber unter dem Titel „Staatliche Fürsorge in religiöser Hand?“ diskutieren. Auf dem Podium werden Hedwig Toth-Schmitz (Vorsitzende Giordano-Bruno-Stiftung Mainz/Rheinhessen), Dr. Brigitte Bertelmann (stellv. Vorsitzende Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau), Werner Hager (Landessprecher Säkulare Grüne NRW) und Christian Ulandowski (Landesarbeitsgemeinschaft ChristInnen Hessen) platznehmen. Moderiert wird die Veranstaltung von Astrid Papendick.
Diskussionsteilnehmer:
- Dr. Bertelmann vom Zentrum für gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau
- Werner Hager vom Arbeitskreis der Säkularen Grünen in Nordrhein-Westfalen
- Hedwig Toth-Schmitz, Erste Vorsitzende der GBS Mainz/Rheinhessen
Eintritt frei.