Was wird aus einem Jungen, der in Deutschlands katholischer Provinz aufwächst? Ganz klar: ein Messdiener.
Mit himmelschreiender Komik beschreibt Ralf Prestenbach seine Jugend in Chorhemd und Talar, bei der er so allerhand erlebt hat: Waffengeschäfte im Namen des HERRN, Evas Erbsünde auf dem Spielplatz, Glaubenskriege im Zeltlager und eine gruselige Begegnung mit Adolf Hitler inklusive.
Denn mit bestechend kindlicher Logik erkennt der kleine Ralf schon früh: Wenn der HERR der Hirte ist, dann muss man sich mit den Schäferhunden gut stellen.
Quelle: Verlagstext
…
»…aber wie gesagt, ich möchte niemanden von irgendetwas überzeugen. Mir ist es ganz egal, ob Sie an Ufos glauben oder zu John Frum beten, ob Ihr Gott zehn Arme oder einen Rüssel hat. Solange Sie mich in Ruhe lassen, ist alles gut.
Aber genau das machen die Kirchen in Deutschland nicht […:]
Punkt 1 – Das Tanzverbot. An insgesamt neun Tagen im Jahr […]
Punkt 2 – Die Dotationen. Mehr als 400 Millionen Euro […]
Punkt 3 – Arbeitsrecht […]
…
Schon seit etlichen Jahren leben in Deutschland mehr konfessionsfreie Menschen als Katholiken oder Protestanten, und jedes Jahr werden es mehr. Meiner Meinung nach ist es höchste Zeit, dieser gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung zu tragen.«
Ralf Prestenbach betreibt das Restaurant Club Circus Maximus in Koblenz und einen innovativen Catering-Betrieb
Autorenlesung am 8. Mai 2015 um 19:30 Uhr in der Buchhandlung Reuffel · Löhrstraße 62 · 56068 Koblenz · http://www.ticket-regional.de/events_info.php?eventID=100725
Kundenkommentare bei amazon.de: http://www.amazon.de/Heiliger-Bimbam-Messdiener-fällt-Glauben/dp/344238334X/ref=sr_1_1
Kürzlich fragte der Autor, Ralf Prestenbach die Admins unserer Gruppe, ob diese bereit wären sein neuestes Buch zu rezensieren „Heiliger Bim Bam – Ein Messdiener fällt vom Glauben ab“.
Eine Anfrage der ich nur zu gerne nachkomme und welcher ich mich hiermit widmen möchte. Da ich das aber weder beruflich betreibe, noch sonderlich geübt darin bin (mein Spezialgebiet sind eher Filmkritiken) möchte ich bereits im Vorfeld um Entschuldigung bitten.
Im Kern geht es bei „Heiliger Bim Bam“ um den kleinen Ralf Prestenbach. Seine Kindheit, seine Jugend und wie diese von einem „totalitären Despoten“ geprägt, ja sogar bestimmt wurde. In eine christliche Familie hineingeboren musste er sich dabei ständig mit Gott, seinen Vertretern und Anhängern herumschlagen und lernte dabei nicht nur, dass Gott alles sieht, sondern auch bestechlich ist.
Ständig mit dem christlichen Glauben konfrontiert und schließlich sogar zum Messdiener der Dorfkirche ausgebildet, fand Ralf bald heraus wie die Bibel viele Antworten gibt, oft aber auch mehr als genug Fragen aufwirft und ab und zu sogar praktische Anwendung findet. Sehr zum Leidwesen seiner Eltern und Schwester.
Bei dem Buch handelt es sich um ein Taschenbuch mit angenehmen 250 Seiten. Diese lassen sich auch sehr gut in einem Rutsch durchlesen.
Ich denke am ehesten kann man das Buch als satirische Biographie beschreiben. Das wird schon in den ersten Kapiteln deutlich, wenn der Autor im Stil von „Guck mal wer da spricht“ von seiner Geburt und Taufe erzählt und wie man seine laut geschrienen Forderungen ständig falsch interpretierte.
Diesen frech-naiven Stil schafft der Autor auch das gesamte Buch hindurch aufrechtzuerhalten und damit eine anhaltend entspannte Stimmung zu erzeugen. Dabei wird aber auch immer wieder, mal mehr mal weniger offensichtlich, Kritik am christlichen Glauben geübt. Zum Beispiel indem er schreibt, wie man die schlimmsten Verbrechen begehen kann (Hausaufgaben abschreiben oder Süßigkeiten klauen) und ungestraft davon kommt, wenn man den Herrn nur um Verzeihung bittet.
Damit erfasst er die Thematik um den Glauben und seine Bedeutung und zeigt diese durch die unschuldigen Augen eine Kindes.
Während des Lesens wurde mir nie langweilig; Ständig wollte ich die nächsten Situationen erfahren und wie diese vom kleinen Ralf und seinem Sammelsurium an „Bibelzitaten für den praktischen Gebrauch“ gelöst wurden.
Gegen Ende hin sprang das Buch etwas zu schnell nach vorne. Eben war er noch ein 12 Jähriger Messdiener und kurz darauf befinden wir uns mitten im Teenageralter. Gleich darauf kommt dann auch schon das Studium.
Hier merkt man leider, dass Verlage kleinen Autoren auch nur eine begrenzte Seitenzahl zugestehen. Vielleicht ist in diesen Lebensabschnitten aber auch einfach nichts Relevantes geschehen.
Zum Schluss schreibt der Autor noch von seiner heutigen Einstellung zur Kirche und wie er mittlerweile auch ohne diese zurechtkommt. Natürlich nicht ohne noch ein letztes Mal ein wenig Kritik zu üben.
Schließlich muss ich sagen, dass dieses Buch einen besonderen Platz in meinem Bücherregal bekommen hat. Und zwar nicht nur, weil ich es kostenlos bekommen habe, sondern auch weil ich mich sehr gut unterhalten fühlte und es in regelmäßigen Abständen vorkam, dass ich laut auflachen musste.
Tatsächlich geschah das bereits mit dem Eingangszitat. Der Mann hat tatsächlich Douglas Adams zitiert (Per Anhalter durch die Galaxis). Schon dadurch hat er einen Stein bei mir im Brett. Als er kurz darauf Gott zum Despoten ernannte hatte mich das Buch völlig in seinem Bann.
Ein anderes Buch von ihm „Weck mich am Arsch – Das Handbuch für Langschläfer“ steht bereits auf meiner Bestellliste. Nicht zuletzt weil mein deutsches Idol, Dr. Mark Benecke Anteil daran hatte.